Geborgen, mutig frei – wie Kinder zu innerer Stärke finden

Wir alle wünschen uns Kinder, die dem Leben mit Mut begegnen. Die mit Misserfolgen, Schwierigkeiten und Rückschlägen umzugehen wissen – resilient sind. Kinder, die ihre Stärken kennen und nutzen und ihre Schwächen akzeptieren. Im Alltag bieten sich unzählige Möglichkeiten, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen von Kindern zu fördern. Unser neues Buch gibt eine Vielzahl von Impulsen, die Kindern zu innerer Stärke und Widerstandsfähigkeit verhelfen. Es enthält eine erweiterte Sammlung unserer besten Artikel aus dem Schweizer Elternmagazin Fritz + Fränzi.

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Materialien zum Buch

Ich kann das nicht!

Der kleine Bär sitzt verzweifelt im Matheunterricht. Er versteht überhaupt nichts und möchte sich nicht mehr auf das Lernen einlassen. Zum Glück zeigt ihm sein Lehrer Herr Dachs, wie man Problemen mit echtem Kämpferherzen zu Leibe rückt. Sie können das Video gemeinsam mit Ihrem Kind ansehen und mit ihm darüber sprechen, wie es sich beim Lernen in seinem Problemfach fühlt, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen und was sein Kämpferherz sagen müsste, um ihm neuen Mut zuzusprechen:

Ein bisschen mehr Optimismus, bitte!

Im Video stellen wir die „Was ist gut gelaufen-Übung“ aus der Positiven Psychologie vor. Sie hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dabei, angenehme Aspekte des Alltags bewusster wahrzunehmen, positive Gefühle auszukosten und zu registrieren, wie wir aktiv zu einem zufriedenen Leben beitragen können:

Angst mit Mut begegnen

In der kleinen Angstmonsterkunde erklären wir, was Ängste verstärkt und wie sie sich abschwächen lassen. Unser kleiner Biber, der sich vor seinem ersten Referat in der Klasse fürchtet, lernt, sich seinen Ängsten in kleinen Schritten zu stellen und entwickelt einen Notfallplan für schwierige Situationen:

Mobbing – und alle schauen weg!

Der kleine Hase wird von seiner Klasse gemobbt. Der erste Teil des Videos kann zur Mobbingprävention genutzt werden, indem die Kinder dazu angeregt werden, sich in die einzelnen Tiere hineinzuversetzen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier. Im zweiten Teil stellen wir eine Mobbingintervention, den sogenannten No Blame Approach, vor:

So wird Ihr Kind selbstständiger: Problemlösefertigkeiten entwickeln

Wie können Kinder lernen, sich Problemen zu stellen und immer selbstständiger Lösungen zu finden? Im Film zeigt der kleine Biber und seine Familie, wie man in 5 einfachen Schritten gemeinsam Auswege aus schwierigen Situationen entwickelt:

Wenn dich etwas belastet, schreib es auf!

Expressives Schreiben ist eine wissenschaftlich gut untersuchte Methode, um mit schwierigen Gefühlen wie Angst, Ärger, Eifersucht, Trauer oder Niedergeschlagenheit umzugehen. Das Schöne daran: Sie benötigen lediglich ein Papier und einen Stift. Vielleicht entdeckt auch Ihr Kind schon bald seine Liebe zum Tagebuchschreiben?

Kooperation statt Gehorsam: so bringen Sie Kritik auf konstruktive Weise an

„Ich habe dir schon 100 Mal gesagt!“ – Kinder müssen lernen, mit Kritik umzugehen. Wenn wir als Eltern möchten, dass unsere Kritik nicht verletzt, etwas bewirkt und Kinder sie annehmen, können wir auf einige wichtige Punkte achten:

Mit gutem Beispiel vorangehen: Dankbarkeit kultivieren

Mithilfe kurzer Fragen können wir ein gutes Miteinander und eine Haltung der Dankbarkeit fördern. Zum Beispiel:

  • Was war heute am schönsten?
  • Worauf freue ich mich heute ganz besonders?
  • Wer hat heute etwas kleines gemacht, das mir gut getan hat? Was war das?

Herr Dachs pflegt dazu mit seiner Klasse ein Dankbarkeitsritual:

Mein Kind kann nicht nein sagen!

Menschen haben ein angeborenes Bedürfnis, sich einer Gruppe anzuschließen und dazuzugehören. Dabei ist es nicht so, dass Erwachsene robuster gegenüber Gruppendruck wären als Kinder und Jugendliche. Die folgenden Videos demonstrieren eindrücklich die Macht des Konformitätsdrucks. Hinweis: Die Videos sind von externen Stellen übernommen und enthalten teilweise Werbung, von der wir uns hiermit ausdrücklich distanzieren:

Gemeinsam gegen Mobbing – weil jedes Kind ein Recht darauf hat, ohne Angst zur Schule zu gehen

In der Schweiz ist ca. ein Kind pro Klasse von Mobbing betroffen. Das heisst: Es wird von anderen Kindern, meist einer ganzen Gruppe, systematisch fertig gemacht.

Für gemobbte Kinder wird die Schule zur Qual. Sie müssen ständig auf der Hut sein und können ihren Peinigern doch nicht entkommen.

Schuldzuweisungen helfen bei Mobbing nicht weiter. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen und unseren Teil leisten – als Lehrperson, Schulleiterin, aber auch als Elternteil oder Kind. Anstatt mit dem Finger auf Eltern zu zeigen, die ihre Kinder „nicht richtig erziehen“ oder sich über das Schulsystem zu beklagen, sollten wir uns fragen: Was kann ich tun, damit mein Kind nicht zum Täter oder Mitläufer wird? Was kann ich tun, damit sich in meiner Klasse, an unserer Schule jedes Kind wohlfühlen kann? Was kann ich tun, wenn ich erfahre, dass ein Kind in der Nachbarschaft oder der Klasse meines Kindes fertiggemacht wird?

Zu diesen Fragen möchten wir Ihnen einige Informationen bereitstellen.

Wie Sie als Lehrperson oder Schule gegen Mobbing vorgehen können

Viele Lehrpersonen fühlen sich unsicher, wenn sie erfahren, dass ein Kind gemobbt wird. Die Situation ist meist diffus, den Akteuren lässt sich kaum etwas nachweisen, oft steht Aussage gegen Aussage. Wer als Lehrer/in gegen die Akteure vorgeht, hat zudem oft deren Eltern gegen sich. Einen Ausweg bietet der Ansatz ohne Schuldzuweisung (No Blame Approach). Dieses lösungsorientierte Verfahren fokussiert sich darauf, das Mobbing zu beenden. Dabei wird den Kindern eine neue Rolle zugewiesen – die des Unterstützers. Wie das aussieht, zeigt der folgende Film:

Mehr zu diesem Vorgehen erfahren Sie in unserem Artikel „No Blame Approach – eine Anleitung für Lehrpersonen„.

Gerne empfehlen wir Ihnen zu diesem Vorgehen auch das Buch sowie die zweitägige Weiterbildung für Fachpersonen.

Wie Sie als Lehrperson Mobbing präventiv angehen können

Sie möchten Ihre Klasse für das Thema Mobbing sensibilisieren und verhindern, dass es überhaupt dazu kommt? Dazu hat es sich bewährt, der Klasse einen Film zu zeigen und wichtige Fragen zu besprechen. Zum Beispiel:

  • Wie fühlt sich das gemobbte Kind?
  • Weshalb mobben die Akteure? Was treibt sie an?
  • Wer könnte helfen?
  • Was würden die Schüler/innen tun, wenn ein anderes Kind gemobbt wird?

Für die Primarschule haben wir den folgenden Kurzfilm erstellt:

Wie Sie den Film konkret nutzen können, haben wir hier beschrieben.

Für ältere Schüler/innen eignet sich der Film „Let’s fight it together„. Sehr beeindruckt hat uns auch die Dokumentation „Bully„, die jedoch nur in englischer Sprache erhältlich ist.

Was Sie als Eltern eines betroffenen Kindes tun können

Oft erfahren Eltern gar nicht, dass ihr Kind gemobbt wird. Kinder verheimlichen ihre Probleme aus verschiedenen Gründen. Manche schämen sich, andere haben Angst, als Petze zu gelten. Oft haben die Kinder auch Angst, dass die Eltern die Situation noch verschlimmern, indem sie falsch reagieren. Eine berechtigte Sorge: in einer Studie von Stefan Korn der Uni München zeigte sich, dass beispielsweise ein Anruf bei den Eltern der Akteure die Situation für das Kind normalerweise noch verschlechtert.

Wie Sie reagieren können und was Sie unterlassen sollten, erfahren Sie im Artikel „Mein Kind wird gemobbt – und jetzt?

Zwei besonders wichtige Punkte stellen wir in zwei Filmen vor.

1. Hören Sie Ihrem Kind zu, ohne ihm vorschnelle Ratschläge zu erteilen, ihm zu sagen, wie es sich fühlen oder wie es reagieren soll oder über seinen Kopf hinweg zu handeln:

2. Ziehen Sie Ihr Kind in den Problemlösungsprozess mit ein. Oft können die Kinder besser als die Eltern abschätzen, welche Lösungen umsetzbar sind und welche nicht:

Mobbing muss in der Gruppe aufgelöst werden, in der es entsteht. Sprechen Sie mit der Lehrperson, wenden Sie sich – sofern die Lehrperson nicht eingreift – an die Schulleitung, die Schulsozialarbeit, den schulpsychologischen Dienst oder die Schulpflege.

 

Zufrieden, stark und selbstbewusst: Seminare für Eltern und Weiterbildungen für Fachpersonen

Sie möchten wissen, wie Sie Kinder und Jugendliche dabei unterstützen können, sich selbst etwas zuzutrauen, ihren Platz in der Gruppe zu finden und sich als wertvollen Menschen anzunehmen? Dann empfehlen wir Ihnen gerne unsere Seminare und Weiterbildungen:

Eine Kurzbeschreibung aller Tage finden Sie weiter unten:

Weiterbildungstage für Fachpersonen

Auf dem Weg zu einer starken, gesunden Persönlichkeit müssen Kinder und Jugendliche eine ganze Reihe von Entwicklungsaufgaben meistern. Sie müssen sich selbst kennenlernen und ihre Stärken und Schwächen ausloten. Sie müssen lernen, ihren Platz in einer sozialen Gruppe zu finden und bereichernde Freundschaften zu knüpfen. Sie müssen die Fähigkeit entwickeln, Probleme zu lösen und sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Und schließlich benötigen sie Erwachsene, die sich mit ihnen auseinandersetzen  und ihnen dabei helfen, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, die ein zufriedenes Leben ermöglichen. Kindern und Jugendlichen, denen dies gelingt, entwickeln ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Wie Sie Kinder, Jugendliche und Eltern als Fachperson auf diesem Weg begleiten können, erfahren Sie in unseren Tagesfortbildungen.

Eine Jahresübersicht all unserer Tagesfortbildungen für Fachpersonen finden Sie hier zum Download.

Elternseminar „Resilienisch – ein Sprachkurs für innere Stärke in der Familie“

Sind Sie die ewigen Diskussionen mit Ihrem Kind rund um die Schule, Haushaltspflichten, Gamingzeiten & Co. leid? Haben Sie manchmal das Gefühl, gar nicht so recht an Ihr Kind heranzukommen und immer wieder auf taube Ohren zu stoßen? Wünschen Sie sich mehr Respekt, Harmonie, Wertschätzung und Anerkennung in Ihrem Familienalltag? Und würden Sie Ihrem Kind gerne zu innerer Stärke und einem gesunden Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl verhelfen? Dann dürfte Sie das Elternseminar „Resilienisch“ brennend interessieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Unser Jahresprogramm für Eltern finden Sie hier.

Gemeinsam sind wir Klasse

Unsere neue Film-Serie „Gemeinsam sind wir Klasse“ ist gestartet! Hase und Biber kommen in die dritte Klasse. Damit sich alle wohl fühlen und gut lernen können, werden zuerst die Klassenregeln besprochen:

Unsere neue Filmserie soll Sie als Lehrer/in dabei unterstützen, wichtige Themen (Regeln, Mobbing etc.) mit Ihren Schüler/innen zu besprechen. Zu jedem Film schreiben wir weitere Artikel, die die Inhalte vertiefen.

Lesen Sie mehr dazu, wie Sie:

Die Serie „Gemeinsam sind wir Klasse“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Elternmagazin Fritz + Fränzi.

Liebe Grüsse

Fabian, Stefanie und Nora

Bei Mobbing geht es nicht um Schuld – sondern um Verantwortung

Bei Gesprächen rund um Mobbing steht meist die Schuldfrage im Zentrum. Dabei gibt es keine nutzlosere Frage als diese und zwar aus mehreren Gründen:

Erstens ist es bei Mobbing meist nicht möglich, eindeutige Schuldzuweisungen vorzunehmen. Mobbing geschieht meist versteckt – auf dem Pausenplatz, dem WC, dem Schulweg. Berichtet das betroffene Kind von einem Vorfall, steht meist Aussage gegen Aussage. Dabei werden die Akteure meist von anderen Kindern gedeckt. Die Lehrperson muss sich nun entscheiden, wem sie Glauben schenken will. Dabei ist es nur natürlich, dass es ihr widerstrebt, eine Strafe auszusprechen, wenn sie die Tat selbst nicht beobachten konnte und verschiedene Berichte hört.

Zweitens sind die einzelnen Handlungen der Akteure und Mitläufer oft nicht strafbar. Wie bestraft man ein Augenrollen? Wie soll man vorgehen, wenn alle Kinder ausser eines an die Geburtstagsparty eingeladen werden? Soll man jede Hänselei, die ein bestimmtes Kind betrifft, bestrafen? Oft sind die einzelnen Aktionen gegen das betroffene Kind nicht gravierend. Sie sind deshalb kaum zu ertragen, weil sie häufig, über längere Zeit und systematisch gegen ein bestimmtes Kind gerichtet sind. Diesem Kind wird über viele, von aussen teilweise unscheinbare Handlungen zu verstehen gegeben: Du gehörst nicht dazu! Wir hassen dich und werden dir das Leben zur Hölle machen.

Drittens werden oft die Falschen bestraft. Es fällt geschickten Akteuren relativ leicht, so lange und subtil auf den wunden Punkten des betroffenen Kindes herumzuhacken, bis dieses explodiert und sich wehrt. Die Lehrperson sieht oft nur diese heftige Reaktion. Schlägt das Kind, das über Wochen hinweg drangsaliert wurde, schliesslich zu, hat es etwas getan, das aus Sicht der Lehrperson bestraft werden muss. Erklärungen des betroffenen Kindes werden in der Folge oft mit dem Satz „das ist noch lange kein Grund gleich zuzuschlagen“ abgetan.Hase_und_biber_streich

Viertens führt die Suche nach den Schuldigen und deren Bestrafung oft dazu, dass sich die Akteure nach der Strafe am Opfer rächen. Dazu können sie wiederum auf viele Mobbing-Möglichkeiten zurückgreifen, die kaum aufgedeckt oder bestraft werden können. Kinder wissen dies und hüten sich deshalb davor, Eltern und Lehrpersonen von ihrer Situation zu erzählen.

Fünftens wird die Schuld sehr oft beim von Mobbing betroffenen Kind gesehen. In Gesprächen mit Lehrpersonen und Eltern über Mobbing fällt immer wieder der folgende, verheerende Satz: „Er / Sie ist ja auch nicht unschuldig daran!“ Dieser Satz ist deshalb so daneben, weil er oft als Begründung dient, um nicht aktiv werden zu müssen.

Es wäre unproblematisch, wenn der Satz wie folgt geäussert wird: „Das betroffene Kind trägt mit seinem Verhalten dazu bei, dass die Mobbing-Situation besteht. Wir müssen daher bei der Klasse ansetzen und zusätzlich diesem Kind dabei behilflich sein, sein Verhalten zu ändern.“

Tragisch wird es, wenn in der Folge vom betroffenen Kind erwartet wird, dass es „an sich arbeitet“ und die Situation alleine bewältigt. Genau genommen könnte man den Satz „Er ist ja auch nicht unschuldig daran…“ in diesem Fall weiterführen mit „…und deswegen hat dieses Kind das Mobbing als gerechte Strafe verdient und von mir keine Hilfe zu erwarten.“ Mit dieser Haltung wird das Kind in einer Situation alleine gelassen, die es ausschliesslich mit entschlossener Hilfe von aussen bewältigen könnte.

Weil es so schwierig ist, Schuldige auszumachen, oft die Falschen bestraft werden und Strafen zu Vergeltungsmassnahmen führen können, ist es hilfreich, den Blick zu weiten und sich mit Konzepten zu befassen, mit deren Hilfe Lehrpersonen in der Lage sind, Mobbing-Situationen ohne Schuldzuweisungen oder Strafen aufzulösen.

Mobbing auflösen – durch Empathie, Übernahme von Verantwortung und ein positives Ziel

Es ist nur natürlich, dass wir keine Schuld tragen möchten und bei Anschuldigungen in Abwehrstellung gehen.

Mobbing-Situationen können besser aufgelöst werden, wenn wir ein positives Ziel festlegen und fordern, dass:

Sich jedes Kind in der Klasse wohl fühlt und gut lernen kann. 

Wenn in einer Klasse gemobbt wird, sollte es darum gehen, sich auf dieses Ziel zu besinnen. Dabei kann jede Person, die bereit ist, Verantwortung für dieses Ziel zu übernehmen, zur Zusammenarbeit eingeladen werden und einen Beitrag leisten. Egal, ob es sich dabei um Lehrpersonen, Schüler/innen, Eltern, Schulleiter/in oder Schulsozialarbeiter/in handelt. Egal, ob sie bisher in irgendeiner Form am Mobbing beteiligt war oder nicht.

Während Strafen kaum dazu führen, dass die Akteure ihr Fehlverhalten einsehen, kann die Arbeit mit Geschichten, Berichten und Filmen über Mobbing Kindern dabei helfen, sich in die Betroffenen einzufühlen und sich für ein gutes Klima einzusetzen. Auch wenn es nicht gelingen sollte, dadurch den „Haupttäter“ zu erreichen, so findet doch in vielen Fällen ein Umdenken in der Klasse statt. Das Mobbing kann in der Folge oft dadurch aufgelöst werden, dass die Mitläufer und die Unbeteiligten sich gegen das Mobbing aussprechen und dem Täter oder der Täterin dadurch den für weiteres Mobbing nötigen Zuspruch entziehen.

Dazu eignet sich beispielsweise der folgende Film von Childnet:

Nach dem Film kann mit der Klasse darüber gesprochen werden:

  • Wie es Joe geht und wie er reagieren könnte (wobei deutlich werden sollte, dass Joe sich zwar Hilfe holen, sich aber alleine nicht wehren kann!)
  • Warum sich die anderen Kinder auf diese Weise verhalten (Hier kann zwischen der Akteurin „Kim“ und den anderen Kindern unterschieden werden, die sich entweder Kim anschliessen oder beschämt wegsehen.)
  • Was die einzelnen Kinder tun könnten, um Joe zu helfen (dieser Punkt sollte am meisten Raum einnehmen)

Mobbing-Expertin Christelle Schläpfer, die mit diesem Ansatz in Schulen arbeitet, verzichtet dabei gänzlich darauf, die aktuelle Mobbing-Situation in der Klasse direkt zu besprechen. Stattdessen entwickeln die Kinder Handlungsmöglichkeiten und Lösungen für die Figuren in den Filmen und Geschichten.

Eine akute Mobbing-Situation auflösen – mit einer Unterstützer-Gruppe

Bei der Anwendung des bekannten „No Blame Approach“ wird ebenfalls auf Schuldzuweisungen und Strafen verzichtet. Stattdessen wird mit einem Teil der Klasse eine Unterstützergruppe gebildet. Diese besteht zu gleichen Teilen aus Akteuren und Mitläufern sowie Kindern, die dem von Mobbing betroffenen Kind gegenüber neutral oder positiv eingestellt sind.

Die Lehrperson erzählt (nachdem sie mit dem betroffenen Kind gesprochen und sich die Erlaubnis eingeholt hat), dass es diesem Kind nicht gut geht und sie, die Lehrperson, die Hilfe der Gruppe benötigt. Dabei konzentriert sich die Lehrperson voll und ganz auf die Lösung des Problems und begegnet jedem Kind in der Gruppe mit Wertschätzung und Wohlwollen. Die Akteure der Gruppe werden nicht mit Fehlverhalten konfrontiert, sondern es wird ihnen gesagt, dass ihre Hilfe nötig sei, weil sie viel Einfluss in der Klasse haben, kreativ sind und die Lehrperson darauf vertraut, dass sie zu einer Lösung beitragen können. Meist können im Verlaufe des Gesprächs zunächst die neutralen Kinder und dann die Mitläufer dafür gewonnen werden, das betroffene Kind zu unterstützen. Damit verlieren die Akteure an Rückhalt. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich ebenfalls überlegen, wie sie zu einer Lösung beitragen können. Die Lehrperson betont, dass die Mithilfe in der Unterstützergruppe freiwillig ist, nutzt aber ihre Beziehung zu den Kindern, um diese zu motivieren, sich in das betroffene Kind einzufühlen und sich positiv einzubringen. Die Evaluation dieses Ansatzes zeigt, dass dieses Vorgehen sehr viel wirksamer ist als Schuldzuweisungen, Konfrontation und Strafen. Das deutschsprachige Buch zu diesem Konzept von Heike Blum und Detlef Beck ist packend geschrieben und lässt sich an einem Nachmittag lesen:

Aktuell: Neue Filmserie für Lehrpersonen

Was können Schulen und einzelne Lehrpersonen tun, damit aus einer Klasse eine Gemeinschaft wird, in der sich jedes Kind wohl fühlt und gut lernen kann? Diesem Thema widmen wir uns in acht Kurzfilmen, die wir gemeinsam mit dem Schweizer Elternmagazin „Fritz “ Fränzi“ erstellen.

Zwei der Filme behandeln das Thema Mobbing. Sie sollen Lehrpersonen darin unterstützen, das Thema Mobbing präventiv im Unterricht zu behandeln und akute Mobbing-Fälle aufzulösen.

Die Filme werden nach und nach auf diesem Blog und Youtube erscheinen. Zu jedem Film werden wir konkretes Unterrichtsmaterial bereitstellen, um die Themen in der Klasse aufzugreifen.

Gerne informieren wir Sie, wenn ein neuer Film erscheint. Tragen Sie sich dazu einfach in unseren Newsletter ein, indem Sie nachfolgend Ihren Namen (oder einen Spitznamen) und eine E-Mail-Adresse eingeben. Der erste Film erscheint Ende April – es dauert daher noch ein wenig, bis Sie von uns hören:

Zwei Übungen, um das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl zu stärken

Liebe Eltern, liebe Lehrer/innen

In unserem letzten Kurzfilm zum Thema „Was Kinder stark macht“, stellen wir Ihnen zwei Übungen vor, um Kindern ihre Stärken bewusst zu machen und eine optimistische Lebenshaltung zu fördern.

Die sogenannte „Was ist gut gelaufen – Übung“ im zweiten Teil des Films stammt aus der Positiven Psychologie und hat sich in Untersuchungen als hoch wirksam erwiesen, um das Wohlbefinden zu erhöhen. Sie stärkt indirekt auch das Selbstvertrauen, indem sie uns bewusst macht, wie wir selbst aktiv dafür sorgen können, dass uns in unserem Leben mehr Schönes widerfährt.

In unseren Elternseminaren und Weiterbildungen lernen Sie konkrete Möglichkeiten kennen, um Kinder zu stärken.

Zeit zu zweit: Das Geheimnis guter Beziehungen

Liebe Eltern

Können Sie sich erinnern, wie es war, mit Ihrem Vater oder Ihrer Mutter einen Moment ganz alleine zu verbringen? Ohne Hetze, ohne Programm? Einfach nur Sie zwei?

Für die meisten Kinder ist diese Zeit etwas ganz Besonderes. Und für viele Eltern sind es die intensivsten Momente mit ihren Kindern – sie gehören zu denjenigen, die am längsten im Gedächtnis bleiben.

In unserem neuen Film möchten wir Ihnen einige Ideen mit auf den Weg geben, wie Sie es auch in stressigen Zeiten und als Eltern mehrerer Kinder ab und zu schaffen können, solche speziellen Momente zu geniessen.

Dürfen wir Sie benachrichtigen, wenn ein neuer Film erscheint? Tragen Sie einfach Ihren Namen (oder einen Spitznamen) und eine E-Mail-Adresse in das folgende Feld ein:

So stärken Sie das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl Ihres Kindes

Hallo! Und herzlich willkommen auf dem Biber-Blog! Hier erklären ein kleiner Biber sowie das Psychologen-Team Fabian Grolimund, Stefanie Rietzler und Nora Völker Ihnen alles, was es zu den Themen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu wissen gibt!

Sie erfahren, wie Ihr Kind seine Stärken entdeckt, Freunde findet und lernt, Probleme selbständig zu lösen. Wir sprechen auch über die weniger erfreulichen Seiten des Lebens: Gefühle wie Angst und Ärger, Misserfolge, Schwächen und Frust – und wie ein Kind lernen kann, damit umzugehen und daran zu wachsen.

Besonders wichtige Punkte, die Kinder nachhaltig stärken, halten wir in kurzen Filmen fest, die wir in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Elternmagazin Fritz+Fränzi und der Albert Koechling Stiftung erstellen. Im folgenden Film erfahren Sie beispielsweise, dass Kinder Selbstvertrauen gewinnen, wenn ihnen Verantwortung übertragen wird und sie einen Beitrag leisten können:

In unseren Elternseminaren und Weiterbildungen erfahren Sie, wie Sie Kinder im Alltag stärken können.